Foto: Weingut Keller
Der G-Max des Weingutes Keller aus Flörsheim-Dalsheim ist preislich schon lang der Konkurrenz enteilt. Gekauft werden kann der Riesling, von dem kaum mehr als tausend Flaschen gefüllt werden, nur im Paket mit anderen Gewächsen. Wenn er in den freien Handel kommt, wird für einen etwas reiferen Jahrgang schon mal die 2000-Euro-Grenze gerissen. Allmählich erwächst dem nach dem Großvater Georg und dem Sohn benannten Wein ohne Lagenangabe (hat auch etwas mit der Furcht vor Traubenklau zu tun) hausinterne Konkurrenz durch den Riesling aus einer Flur in der Niersteiner Top-Lage Pettenthal. Der Jahrgang 2018 kratzte bei einer Versteigerung die 1000-Euro-Marke an.
Und schon steht der nächste Preishit aus Kellers Keller auf dem Podium, diesmal an der Mosel gewachsen, mit Lagenangabe und dem Prädikat Kabinett sowie Auslese. Der 2019er aus der Flur Piesporter Schubertslay erzielte bei der diesjährigen VDP-Versteigerung sensationelle 4160 Euro für eine Magnum-Flasche. Auf dem freien Markt ist die Auslese bei Wein-Art inzwischen für 6900 Euro zu haben. In solche Dimensionen drang bislang in Deutschland nur ein Egon Müller vor…
Der renommierte Name von Winzer Klaus Peter Keller trägt sicherlich zu diesen Preis-Explosionen bei, die sonst allenfalls bei hochkarätigen edelsüßen Weinen aus Top-Häusern zu registrieren sind. In letzterem Fall ist sicher auch die Besonderheit der Mosel-Lage ein Grund. Schubertslay wurde vor knapp drei Jahren von dem Weingut der Vereinigten Hospizien Trier für zehn Jahre gepachtet. 2018 war der erste Jahrgang unter Regie von Keller, der qualitativ bereits besonders auffiel. Vorher bewirtschaftete Julian Haart die 0,7 Hektar, die mit 1898 gepflanzten wurzelechten Reben bestockt sind. „Man fühlt sich wie ein Bergsteiger und muss sich anseilen, um hier zu arbeiten. Die Reben brauchen eine besondere Pflege“, erzählt Keller. „Die Erntemenge ist extrem gering, umgerechnet vielleicht 15 Hektoliter auf dem Hektar“.
Er und seine Frau Julia haben zur Mosel eine besondere Beziehung. Die Mutter von Klaus Peter, die viel zu jung verstorbene Hedi Keller, war an der Mosel gebürtig. Deshalb kletterte der Sohn schon früh in steilen Mosel-Lagen herum. Beim Nachbarn Hospitien, dem Eigentümer der Lage, wird man mit Staunen beobachten, was hier passiert. Denn das Große Gewächs des Trierer Hauses, auf 0,1 Hektar eingebracht, wird für weniger als 30 Euro verkauft…
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