Er hat sich die letzten Jahre etwas zurückgenommen, den Betrieb seiner Tochter übergeben und schaukelt gelegentlich ein Enkelkind auf dem Schoß. Aber vorher war Armin Diel ein Tausendsassa der Wein- und Genuss-Szene. Wolfgang Junglas, der Weinfeder-Vorsitzende, reihte in seiner Laudatio unter anderem auf: scharfzüngiger, eloquenter, auch verschmitzter Journalist, erfolgreicher Weingutsbesitzer, fürsorglicher Familienmensch, engagierter VDP-Funktionär, einst begnadeter Hobbykoch, charismatischer Selbstdarsteller, kenntnisreicher Jurist, strenger Restaurant-Kritiker, akribischer Organisator von Genussreisen und Weintester für den Gault Millau. Wichtig war ihm vor allem das elterliche Weingut, das er 1987 – in einer kritischen Zeit für den deutschen Wein – in einem schlechten Zustand übernahm und wieder auf Kurs brachte. Karriere machte er auch im TV mit der SWR-Serie „Landgasthöfe“, deren Begleitbücher für die drei Staffeln über 100 000 mal verkauft wurden.
Nicht nur Freunde machte er sich durch seine Tätigkeit ab 1994 für den Weinführer Gault Millau, den er gemeinsam mit Joel Payne herausgab. 2009 kam es zu einem Aufstand von knapp 20 Winzern, obwohl der Führer wesentlich dazu beigetragen hatte, dass deutscher Wein sich viel Reputation erwarb. Man warf ihm unter anderem Befangenheit vor und machte ihn verantwortlich für Verlagsentscheidungen. Armin Diel zog die Konsequenzen aus diesen Vorfällen. Er hatte sich zwar selbst nichts vorzuwerfen, aber er stieg als Chefredakteur aus. „Das nötigte mir Respekt ab“, stellte Junglas fest und ergänzte: „Er hat als Winzer und Weinpublizist Großes für den deutschen Wein geleistet.“
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