Er ist keiner, der sich gern ins Rampenlicht drängt. Und er ist nicht nur Betriebsleiter eines Traditionsgutes, sondern stellt sich auch gern in den Dienst der Wein-Allgemeinheit. Dr. Rowald Hepp (Jahrgang 1962), gebürtig in Franken, übernahm im Juli 1999 die Betriebsleitung von Schloss Vollrads im Rheingau und führte das Weingut nach dem tragischen Ableben des Eigentümers Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau wieder in ruhiges Fahrwasser. Zuvor war er Direktor vom Staatsweingut Kloster Eberbach und leitete von 1994 bis 1999 erfolgreich den Staatlichen Hofkeller in Würzburg. Das weinfachliche Know-how erwarb er sich mit einem Studium auf der Hochschule Geisenheim und einem Aufbaustudium auf der Uni Gießen. Seine Dissertation über „Langfristige Tendenzen im Weltweinmarkt“ wurde vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung ausgezeichnet. In der Freizeit unternahm er viele Reisen in bekannte und weniger bekannte Weinländer. Schon seit etlichen Jahren ist er ein geschätzter Juror bei diversen internationalen Weinwettbewerben.
Hepp war lange Zeit Vorsitzender des Hochschulrates der Uni Geisenheim – weshalb der Präsident der Hochschule, Prof. Dr. Hannes Schultz, gern die Laudatio übernahm und hier humorvoll über die vielseitigen Aktivitäten von Hepp und Gemeinsamkeiten (beide Gründungsmitglieder der Weinelf Deutschland) zu erzählen wusste. Auf Schloss Vollrads konnte er die Rebfläche erweitern und das Veranstaltungsgeschäft forcieren – sehr zur Zufriedenheit des Eigentümers Nassauische Sparkasse. Die Umstellung auf Bio-Weinbau wurde in Angriff genommen. In einer Flur pflanzte er einige Dutzend Riesling-Klone aus etlichen Ländern, um Erkenntnisse über deren Tauglichkeit für die Rheingauer Verhältnisse zu bekommen.
Aktueller Nachtrag: Ende 2020 übergab Dr. Rowald Hepp die Geschäftsführung an Ralf Bengel (vorher Staatsweingut Eltville), den er schon seit 2018 auf die Leitung des Weingutes vorbereitet hatte. Schloss Vollrads wird er als Berater erhalten bleiben, sich ansonsten aber um seine Familie kümmern und die freie Zeit nutzen für Hobbys wie Kunst, Literatur, klassische Musik, Reisen und Kulinarik.
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